Still Life

Das meditative Werk „Still Life“ von dem chinesischen Regisseur Jia Zhang-Ke wurde 2006 auf den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. „Still Life“, wie der Name schon vermittelt, beruft sich auf statisch lange Einstellungen. Die einzelnen Bilder wirken wie ein kunstvolles arrangiertes Stillleben. Alles ganz bewusst einfach aufgenommen mit der Kamera Sony HVR-Z1 im HDTV Format.

Still Life [OmU]
Dauer: 107 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Jia Zhang-ke
Produzenten: Chow Keung, Dan Bo, Ren Zhonglun
Hauptdarsteller: Zhao Tao, Han Sanming, Wang Hong-wei
Studio: Xstream/Shanghai Film Group
Sprachen: Englisch

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Das Sozialdrama vermittelt einen lebendigen Eindruck von einem Alltag in der chinesischen Provinz. Dazu können die Zuschauer das Handeln und Denken verstehen lernen, welches Chinesen weit weg von dem großstädtischen glamourösen Dasein zeichnen. China durchläuft eine Identitätskrise. Das Drama kritisiert ein Staatsprojekt des Drei-Schluchten-Staudamms.

Besetzung, Regie und Drehorte

Mit dem Kinostart im Oktober 2007 erschien das chinesisches Drama „Still Life“ auf der deutschen Leinwand. Die 108 Minuten verliefen unter der Regie von Jia Zhang-Ke. Während dem Asian Film Award 2007 erhielt Jia Zhang-Ke den Filmpreis des Hong Kong Oscar für die Beste Regie. Das Drehbuch schrieben Jia Zhangke, Jiamin Sun und Na Guan.

Der Film behandelt die Sicht der Dinge auf ein Staatsprojekt, sodass die Produktion in China entstand. Durchgeführt durch Tianyan Wang, Jiong Zhu und Pengle Xu. Mitwirkende Darsteller: Zhao Tao als Guo Shenhong, Han Sangming als Han Sangming, Dong-ming Wang, Zhu-bin Li und Hai-yu Xiang.

Lehrer zeigen „Still Life“ gerne in Unterrichtsfächer wie: Erdkunde, Geografie, Sozialkunde, Gemeinschaftskunde, Ethik, Geschichte, Kunst und Religion. Die Kameraführung hatte Nelson Lik-wai Yu inne und schuf eine Darstellung für Menschen ab dem 14. Lebensjahr oder der 9. Klassenstufe.

Mit der Originalsprache Mandarin und einer Synchronisierung in verschiedene Sprachen eroberte das Drama die Kinoleinwände. Die Szenen wurden von Jing Lei Kong geschnitten und von Giong Lim musikalisch untermalt.

Handlung & Inhalt vom Film „Still Life“

Die Erzählung verschiedener Schicksale nimmt ihren Lauf. Ganz zu Anfang sehen die Zuschauer einen Dampfer. Auf dem Schiff befinden sich die Hauptdarsteller. Es taucht eine Szene von zwei Menschen an dem Drei-Schluchten-Damm auf. Alle Lebensgeschichten drehen sich rund um den Bau des Projektes. Zudem sind sie auf der Suche nach ihren ehemaligen Lebenspartnern. Sie irren ziellos in der Stadt Fengjie umher. Viele Teile der Stadt sind bereits von den aufgestauten Wassermassen überflutet. Der Wasserspiegel soll noch weiter steigen, sodass die viele Teile Stadt den Fluten des Dammwassers weichen muss. Ziel ist es, dass alle Bauten unterhalb der neuen Wassermarke abgetragen werden.

Da existiert zum einen der Bergmann Han Sanming. Er reist extra aus Shanxi an, auf der Suche nach seiner Ehefrau. Es war eine gekaufte Frau. Das Schicksal ist eigentlich schon sechzehn Jahre her. Die Frau und die damals kleine Tochter verließen ihn. Die Ermittlungen zeigen, dass die Polizei ihr aus dieser Ehe heraus half. Die Straße, in die sie damals zog, fiel ebenfalls dem Wasser zum Opfer. Daraus ergibt sich, dass der Bergmann als Abrissarbeiter anheuert. Der Grund liegt darin, dass er vermutet so Informationen zu erhalten, bezüglich seiner verschwundenen Ehefrau. Es dauert einige Zeit, bis er seinen Schwager findet. Dieser gibt ihm nicht ungern Auskunft. Han Sanming erfährt, dass seine Frau in nächster Zeit wieder in der Stadt auftauchen wird.

Die andere sich auf der Suche befindende Person ist die Krankenschwester Shen Hong. Sie möchte ihren Ehemann Guo Bin wiederfinden. Ihre Leben kreuzten sich das letzte Mal vor zwei Jahren. In der Zeit bewarb er sich für einen Job als Verkaufsleiter in der Stadt. Guo Bin zog nach Fengjie und meldete sich nie wieder bei ihr. Shen Hong möchte herausfinden, ob er mittlerweile mit einer anderen Frau leiert ist oder sie noch liebt. Sie macht den Betrieb ihres Mannes ausfindig, muss aber feststellen, dass er nicht mehr existiert. Ihr fällt ein alter Freund ein, der als Archäologe arbeitet. Dieser teilt ihr mit, dass Guo Bin mittlerweile eine leitende Stelle in der Abriss-Behörde eingenommen hat.

Die Suche ist also erfolgreich. Der Mann ist sehr beschäftigt, sodass es dauert, bis die Krankenschwester ihn zu Gesicht bekommt. Doch dann ist es soweit. Die zwei Menschen sind sich allerdings so fremd, wie Personen sich nur sein können. Dazu kommt noch, dass sie ihm erklärt, sich in einen anderen Mann verliebt zu haben. Mit dieser neuen Person möchte sie nach Shanghai ziehen und deswegen sich von ihm scheiden lassen.

Fazit & Kritiken zum Film „Still Life“

Der Regisseur Jia Zhang-Ke hat ein ganz besonderes Ziel mit seinem fünften Spielfilm. Er möchte eine Geschichte aus dem Alltag seiner Landsleute schreiben. Er sagte in einem Interview: „Ich beschreibe Probleme der einfachen Menschen in China. Mit dem Film möchte ich ihnen eine Stimme geben.“

Totalaufnahmen von Industrieruinen, Trümmerlandschaften gemischt mit Naturlandschaften sind im Wechsel mit Nahaufnahmen von Einzelgesprächen während der Arbeit oder in der Freizeit. Die menschlichen Schicksale, im Film, sind so eng verbunden mit den Eingriffen in die Natur, dass es schon erschreckend ist.

Der Titel entstammt der Szenerie der Häuser, die dem Abriss geweiht sind. Die Möbel, die kleinen Accessoires in den Häusern und vieles mehr hat ein Stillleben entwickelt. Selbst die Hauptdarsteller führen ein stilles Leben. Wie unsichtbare Geister streunen sie durch die Stadt. Für alle China-Fans ist dieses chinesische Drama ein Muss und eine bewegende gedankliche Exkursion in das Schicksal der Menschen, die vom Bau des Staudamms betroffen waren.

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